Mittwoch, 27. April 2016

Island - Feuer - Wasser - Insel am Polarkreis

Tag III Teil 1

What it is to be Icelandic

Wir machen uns in der Frühe wieder auf den Weg zu unserer Elfenschule
Vættaskoli-Engi, man kennt sich inzwschen ein bisschen und alles schwätzt angeregt durcheinander, mit dem Effekt, dass wir nach 45 Minuten Fahrt die Bushaltestelle verpassen! Alle beraten aufgeregt, was zu tun ist, manche steigen in der Verzweiflung einfach an der nächsten Haltestelle aus (und haben dann mehr als 1 km Fußweg vor sich), andere versuchen, mit dem Busfahrer zu verhandeln, der schließlich zu verstehen gibt: Abwarten, weiterfahren... Einige Haltestellen weiter stoßen wir auf einen weiteren Bus mit anderen Kollegen. Es stellt sich heraus, das dies ein Ersatzbus ist, weil der der Kollegen eine Panne hat - und so fahren wir schließlich alle fröhlich mit dem Ersatzbus zu unserer Haltestelle zurück.

Das heutige Programm beginnt damit, dass Gudrun Kristiansdóttir uns die Wesensart der Isländer erklärt: What it is to be Icelandic
 Was wir bereits kennengelernt haben, sind der Stolz auf diese grandiose Natur, der unbedingte Wille, unabhängig zu sein



"Mother Nature isn't always kind": Die Isländer sind es gewohnt, ständig unberechenbaren Naturgewalten ausgesetzt zu sein. Island ist die größte vulkanische Insel der Welt, es gibt ständig irgendwo Erdbeben (allein in der vergangenen Nacht 200 auf der ganzen Insel)
 

 Das längste Erdbeben dauerte von November 1963 bis Juni 1967, als die neue Insel Surtsey geboren wurde. Bis heute haben nur Wissenschaftler die Erlaubnis, die Insel zu betreten, weil sie die einmalige Chance haben festzuhalten, wie neues Leben entsteht, welche Pflanzen zuerst wachsen.



Eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Isländer ist "Vulkananschauen", Hekla zum Beispiel, "The gateway to hell". Bäume würden dabei übrigens nur stören, es gibt hier sehr wenige, und die Aufforstungspläne der Regierung werden mit Skepsis diskutiert.
Auch die See ist nicht immer freundlich zu den Menschen, es gibt keine Familie auf Island, die nicht Familienmitglieder dort verloren hat. Auf der anderen Seite ist die Fischerei eine der wichtigsten Einkommensquellen des Landes
 

 Aufgrund der Lage ist Island extrem isoliert. Sehr viele Güter müssen importiert werden , die Lebenshaltungskosten sind sehr hoch. Auf der anderen Seite ist es ihnen immer wieder gelungen, politisch sehr geschickt zu verhandeln (Beispiel Ausweitung der Fischereizone auf 200 Meilen).
Ein weiteres Hobby der Isländer ist ein family gathering: alle Generationen kommen zusammen und man erforscht die Familiengeschichte. Etliche sind stolz darauf, sich bis in die Anfänge der Siedelungzeit zurückverfolgen zu können.   

Und dann gibt es da noch die Wetterphänomene    
 
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               
"Isländer zu sein bedeutet, das Wetter hinzunehmen, da man es doch nicht ändern kann:
"We don't have weather, we just have samples"            

Aber dann gibt es auch noch die Trolle und die Huldufólk, die hidden peoples. 
Trolle sind dumm und häßlich, sie leben weit entfernt in den Bergen, wo sie sich vor den Menschen verstecken, und sie haben das Christentum nicht übernommen.



Die Huldufólk leben jedoch in der Nähe der Menschen, und sie helfen ihnen, wenn diese freundlich zu ihnen sind. Dann wird zum Beispiel das Gras an einer bestimmten Stelle nicht gemäht, Felsen nicht angerührt, weil sich dort eine Elfenkirche befindet, und man darf dort auch nicht laut sein. Die Elfen sind verborgene Begleiter der Menschen seit Adam und Eva, daher sind sie auch Christen.


Und die (eine) Geschichte geht so: Gott hat sich in ganz früher Zeit bei Bauern zum Tee angemeldet. Die Mutter und Hausfrau bemüht sich, schnell alles sauber herzurichten, es gelingt ihr aber nicht, alle Kinder rechtzeitig zu waschen. So versteckt sie die ungewaschenen und stellt ihm nur die reinlich gewaschenen Kinder vor. Gott in einer Weisheit sieht alles und will die Mutter nicht bloßstellen, daher sind die sauberen Kinder zu sehen, die anderen aber unsichtbar immer dabei.
 
                                                                                              

                                                                                                                                 Wann immer man das Thema hier erwähnt, hat man das Gefühl, dass die Existenz dieser Wesen eine Selbstverständlichkeit ist. Vor einiger Zeit sollte eine Straße gebaut werden, die durch ein von Huldufólk bewohntes Gebiet geht. Die Lösung war: Ganz vorsichtig wurde die Elfenkirche an eine andere Stelle versetzt, dann konnte die Straße gebaut werden.


                                                                                                                                                                                                                                                                    Auch hier wohnen Huldufólk....                                                                                                                                                                                                                                  

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